Vorwort

Infektionserkrankungen bei Kindern und Jugendlichen stellen unverändert diagnostisch und therapeutisch anspruchsvolle Probleme dar. Wenn sich auch die klassischen Kinderinfektionserkrankungen wie der Scharlach deutlich verringert haben und strikte Isolierungsmaßnahmen dafür obsolet geworden sind, wenn sich auch viele Erkrankungen wie Masern und Röteln durch die entsprechenden Impfungen nur mehr seltener zeigen, und wenn sich durch neue Impfungen wie die Rotavirusimpfung das Spektrum der Infektionen weiter ändern wird, so bleiben viele Probleme höchst aktuell, nehmen neue Infektionen zu und stellen vor allem unspezifische Erkrankungen auf vermutlich infektiöser Basis wie die unspezifischen Atemwegsinfekte eine therapeutische Herausforderung dar.

Die im vorliegenden Heft zusammengefaßten Arbeiten sind der Niederschlag einer Veranstaltung der Österreichischen Gesellschaft für Infektionserkrankungen gemeinsam mit der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde mit Infektionserkrankungen des Wilhelminenspitals in Wien vom November 1999. Dabei werden neue Erkrankungen wie die Helicobacter pylori-Infektion und das infektiologisch ungeklärte Kawasaki-Syndrom mit seinen schwerwiegenden Komplikationen angesprochen. Besondere Aufmerksamkeit verdienen auch die enterohämorrhagischen E. coli-Infektionen (F. Allerberger) und die unspezifischen Infektionen der Atemwege.

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit sollte diese Ausgabe des ANTIBIOTIKA MONITOR doch imstande sein, die Vielfalt von Infektionserkrankungen in einem umschriebenen Lebensabschnitt darzustellen. In diesem Sinne wünschen sich die Autoren eine interessierte Leserschaft.

Prim. Univ.-Prof. Dr. M. Götz
Vorstand der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde
mit Infektionskrankheiten am Wilhelminenspital der Stadt Wien

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